Montag, 25. April 2016

Zeitfahren als Seelenbalsam

Die letze Ostthüringentour für Clea Seidel begann mit einem Desaster. Nach einer sehr fragwürdigen Startaufstellung nach den Wohnorten der Vereine  kam sie beim Kriterium aus der letzten Reihe ins Rennen auf dem engen Kurs durch eine schmale Parkanlage. Sie versuchte schnell zur Spitze aufzuschließen. Durch einen massiven Fahrfehler einer Sportlerin kam sie zu Fall. Weitere Fahrerinnen fuhren Ihr in Rücken, Nacken und Beine. Irgendwie befreite sie sich aus dem Gewühl und fuhr mit dem Ersatzrad weiter. Ein Platz außerhalb der besten Zehn begruben alle Hoffnungen auf eine erfolgreiche Rundfahrt. Am Abend ging es daran, die zahlreichen Wunden und Hämatome zu verarzten. Das freundschaftliche Mutzusprechen der achtfachen Weltmeisterin Hanka Kupfernagel motivierte sie am kommenden Tag beim Zeitfahren, die Schmerzen und das geschwollene Knie auszublenden. Mit einer tollen Leistung erreichte sie einen zweiten Platz, den man ihr unter den genannten Voraussetzungen nicht mehr zutrauen konnte. Das Rundstreckenrennen am Nachmittag und den folgenden Straßenwettbewerb am Sonntag nutzte sie noch für zwei Übungseinheiten unter Wettkampfbedingungen, ohne jedoch in die Endkämpfe einzugreifen.